Mobile Praxis ermöglicht Malaria-Interventionen im ländlichen Tansania
Heute ist der Welt-Malaria-Tag. Gerade Schwangere und Kinder gehören zur Risikogruppe bei Malaria. Doch Menschen, die im abgelegenen Malinyi-Distrikt in Tansania leben, haben erschwerten Zugang zu Gesundheitsversorgung. Dank der mobilen Praxis von SolidarMed kann die ländliche Bevölkerung auf Malaria getestet und bei Bedarf behandelt werden. Mit Sensibilisierungsveranstaltungen und dem Verteilen von Moskitonetzen betreibt SolidarMed auch Prävention.
Im Jahr 2024 verzeichnete Tansania laut Schätzungen etwa 8,5 Millionen (3,2 Prozent) der weltweiten Malariafälle und 4,3 Prozent der Todesfälle aufgrund von Malaria. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist Malaria sogar die zweithäufigste Todesursache in Tansania – Todesfälle, die verhindert werden könnten. Der Malinyi-Distrikt im Kilombero-Tal gehört zu den abgelegenen ländlichen Regionen von Tansania. Das Malaria-Risiko ist hier durch die häufigen Überschwemmungen und das Feuchtgebiet um den Fluss sehr hoch. Das bekommt die knappe Viertel Million Menschen zu spüren, die hier lebt. Die langen Wege zur nächsten Gesundheitseinrichtung sind vor allem für Kinder unter fünf Jahren und für Schwangere eine Gesundheitsbedrohung.
Test, Behandlung, Prävention
Um den Zugang zu Gesundheitsversorgung der betroffenen Bevölkerung zu verbessern, und damit die Risiken einer Malaria-Infektion zu verringern, setzt SolidarMed seit September 2023 eine mobile Praxis ein (finanziert von der Polarlysstiftung). Die Menschen, die die mobile Praxis aufsuchen, sind überwiegend sehr arm und viele leben als Halbnomaden, so dass deren Zugang zur Gesundheitsversorgung in Einrichtungen sehr schwierig und begrenzt ist. Im vergangenen Jahr fuhr das Team mit dem Fahrzeug 146 Mal in insgesamt 13 Dörfer und behandelte insgesamt 28 662 Patient:innen mit verschiedenen Gesundheitsproblemen. Dabei lag der Schwerpunkt auf Tests, Behandlung und Prävention.
695 Menschen kamen mit Fieber und Malaria-ähnlichen Symptomen zur mobilen Praxis. 619 Frauen und 76 Männer wurden getestet. 52 Männer und 79 Frauen hatten eine Malaria-Infektion, Da die notwendigen Medikamente in der mobilen Praxis mitgeführt wurden, konnten diese Patient:innen sofort mit der Behandlung beginnen und Komplikationen konnten verhindert werden. In Tansania müssen alle Schwangeren in der ersten Vorsorgeuntersuchung auf Malaria getestet werden. So wurden in der mobilen Praxis auch 648 Schwange re auf Malaria untersucht, wovon 25 ein positives Testresultat erhielten und behandelt wurden. Ohne die mobile Praxis wäre das Risiko für Komplikationen für die Frauen und ihre ungeborenen Kinder gross gewesen. Das Team von SolidarMed versorgte ausserdem 248 Schwangere mit Malariapräventionsmedikamenten, um sowohl die werdenden Mütter wie auch die ungeborenen Kinder zu schützen und 318 Schwangere erhielten ein Moskitonetz.
Wie bereits erwähnt gehören auch Kinder bis fünf Jahren zur Risikogruppe bei Malaria. Um die Kinder und deren Familien zu schützen, hat das Team der mobilen Praxis 693 Mädchen und 548 Buben ein Moskitonetz verteilt. Einmal vor Ort haben die Mitarbeitenden von SolidarMed die Dorfbevölkerungen unter anderem in der Malariaprophylaxe aufgeklärt, indem sie ihnen den Umgang mit den mit Insektizid behandelten Moskitonetzen erläuterten. Solche Sensibilisierungsveranstaltungen sind sehr wichtig.
Weniger Fälle und Übertragungszyklen unterbrechen
Die Aktivitäten von SolidarMed umfassen Information, Prävention, frühe Diagnose und Behandlung und haben einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Malariakontrolle im Malinyi-Distrikt geleistet. Durch die mobile Praxis konnten abgelegene Dörfer mit wichtigen Tests und Behandlungen versorgt werden, wodurch sich die Notwendigkeit von langen Fahrten zu Gesundheitseinrichtungen deutlich verringerte. Durch die rechtzeitige Behandlung von Malariafällen konnten ausserdem schwere Erkrankungen, Komplikationen und Todesfälle, insbesondere bei Schwangeren und Kleinkindern, verhindert werden. Die Verteilung von Präventionsmedikamenten an Schwangere und Moskitonetze an Kinder trägt dazu bei, dass weniger neue Malariafälle auftreten und der Übertragungszyklus in gefährdeten Gruppen unterbrochen wird . Durch die Aufklärungskampagnen des Teams der mobilen Praxis konnte die lokale Bevölkerung mit Wissen und Mitteln ausgestattet werden, um sich und ihre Familien vor Malaria zu schützen.