Brüderlichkeit aufbauen: Eine Selbsthilfegruppe für Männer
Im ländlichen Chikombedzi, Simbabwe, hat SolidarMed eine Selbsthilfegruppe für Männer mit Diabetes initiiert. Gemeinsam brechen sie Tabus, unterstützen sich und lernen, besser mit ihrer Krankheit umzugehen – ein Schritt, der ihr Leben nachhaltig verändert.
Im Herzen von Chikombedzi vollzieht sich ein bemerkenswerter Wandel. Der Projektassistent von SolidarMed hat bei den männlichen Patienten eine Zurückhaltung bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen erkannt und eine Selbsthilfegruppe für Männer mit Diabetes ins Leben gerufen. Die Initiative ist für die acht Männer, die den Kern der Gruppe bilden, zu einem wichtigen Bestandteil geworden. Die erlebte Kameradschaft trägt sie.
Einer von ihnen ist Luckson Zanamwe, ein bald 70-Jähriger, dessen Weg geprägt durch seine chronische Krankheit ist: «Wenn man allein ist, ist es schmerzhaft. Wenn man Freunde und Kollegen hat, ist es in Ordnung", sagt Luckson und bringt damit auf den Punkt, wofür diese Gruppe steht. Die Männergruppe trifft sich nicht nur einmal im Monat persönlich, sondern bleibt auch über eine WhatsApp-Gruppe in Verbindung, um kontinuierliche Unterstützung und Motivation zu fördern.
SolidarMed hat uns zusammengebracht, und wir können unsere Erfahrungen austauschen
Luckson Zanamwe, Mitglied der Selbsthilfegruppe
Für viele dieser Männer war der Weg zur medizinischen Hilfe mit vielen Herausforderungen verbunden. «Es gab Zeiten, in denen ich so einsam war, dass ich mich wie ein Ausserirdischer von einem fernen Planeten fühlte. Die Leute sahen dich und sagten 'der ist Diabetiker' erinnert sich Luckson. Das Stigma und die Isolation, die mit Diabetes verbunden sind, waren deutlich spürbar. Doch durch die Selbsthilfegruppe fanden diese Männer einen Rettungsanker. «SolidarMed hat uns zusammengebracht, und wir können unsere Erfahrungen austauschen», fügt er hinzu.
Der Auftrag der Gruppe geht über die blosse gegenseitige Unterstützung hinaus. Sie arbeiten aktiv daran, die Lücke zwischen der Gesundheitseinrichtung und den Männern in ihren Gemeinschaften zu überbrücken. «Wir tragen die Probleme als Gruppe, blicken gemeinsam nach vorne und verbreiten unsere Botschaft mit Überzeugung», sagt Luckson und betont ihr gemeinsames Ziel, andere Männer zu erreichen und sie zu motivieren, sich behandeln zu lassen und ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. «Wir haben das Gefühl, die Vision von SolidarMed voranzubringen», erklärt Luckson stolz.
Wir haben das Gefühl, die Vision von SolidarMed voranzubringen.
Luckson Zanamwe, Mitglied der Selbsthilfegruppe
Einer ihrer Träume ist die Dezentralisierung ihrer Selbsthilfegruppe in Gebiete, in denen der Internetzugang begrenzt ist. «Wir wollen, dass alle Diabetiker miteinander verbunden sind. Wir wollen ein Vermächtnis hinterlassen, damit die Situation, wenn wir unserem Schöpfer begegnen, besser ist als damals, als wir begannen», erklärt Luckson. Sie wollen sich Blutzuckermessgeräte zulegen, um den Gesundheitszustand der anderen zu überwachen und so ihre Fähigkeit zu verbessern, ihre Freunde zu unterstützen. Er erkennt die entscheidende Rolle der Pflegekräfte für die nicht-übertragbaren Krankheiten und der geschulten Dorfgesundheitsberatenden an. «Die Pflegenden leisten grossartige Arbeit. Sie sind immer zur Stelle. Durch ihre Ausbildung wurde der Zugang zu besseren Dienstleistungen erleichtert. Auch die Dorfgesundheitsberatenden ermutigen uns. Sie sind ebenfalls geschult worden.»
Diabetes ist, wie Luckson feststellt, «eine uralte Geschichte», aber die Intervention von SolidarMed hat Gespräche eröffnet und die Stigmatisierung verringert. Die Solidarität unter den Männern ist spürbar, und ihr gemeinsames Engagement zeigt bereits grosse Wirkung.
Luckson Zanamwes Engagement zeigt, wie wichtig Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung sind. Seine Geschichte und die seiner Kollegen verdeutlichen, welche Rolle Zusammenhalt und gemeinsame Erfahrungen bei der Bewältigung gesundheitlicher Herausforderungen spielten. Durch ihr Engagement verbessern sie nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern ermutigen auch andere, diesen Weg zu gehen.