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15.04.2024

Neue Partnerschaften, relevante Projekte

Ab Mitte Mai übernimmt Eliane Kiener die Geschäftsleitung von SolidarMed, während der bisherige Geschäftsleiter Jochen Ehmer als Leiter Medizin und Public Health eine neue Rolle innerhalb der Organisation übernimmt. Ein Gespräch.

Jochen Ehmer, Eliane Kiener, SolidarMed ist eine Nonprofit-Organisation in der medizinischen Entwicklungszusammenarbeit. Wofür steht SolidarMed für Sie?

Jochen Ehmer: SolidarMed hat sich in den letzten 20 Jahren stark entwickelt. Wir arbeiten mit ganz unterschiedlichen Partnern zusammen, Spitälern, Gesundheitsbehörden, lokalen Organisationen, Universitäten und dem Privatsektor. SolidarMed ist eine moderne und agile Organisation, die in schwierigen und vernachlässigten Kontexten den Menschen zu einer besseren Gesundheit verhilft und Gesundheitssysteme dauerhaft effizienter macht. 

Eliane Kiener übernimmt per Mitte Mai die Geschäftsleitung von SolidarMed.

«Was Solidarmed in meinen Augen auszeichnet ist der scharfe Fokus auf die Verbesserung des gleichberechtigten Zugangs zur medizinischen Grundversorgung für alle.»

Eliane Kiener, Neue Geschäftsleiterin bei SolidarMed

Eliane Kiener: Was SolidarMed in meinen Augen auszeichnet ist der scharfe Fokus auf die Verbesserung des gleichberechtigten Zugangs zur medizinischen Grundversorgung für alle, das Bestreben lokale Partnerschaften auf Augenhöhe zu etablieren sowie eine grosse Innovationskraft. Beeindruckend finde ich auch die ausgeprägte Entwicklungs- und Wandlungsfähigkeit der Organisation, die sich in den bald hundert Jahren seit der Gründung zu einer gut positionierten und anerkannten Organisation mit hohem Fachwissen entwickelt hat.

Wo sehen Sie die Zukunft von SolidarMed?

Eliane: Die Organisation soll stetig, aber gesund weiterwachsen. Der gesättigte Spendenmarkt sowie die Kürzung von öffentlichen Geldern haben einen grossen Einfluss auf die finanzielle Stabilität und die Mandatserfüllung. Neue längerfristige Partnerschaftsansätze und Zusammenarbeitsformen werden zunehmend wichtiger, um Abhängigkeiten zu reduzieren. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, noch stärker in den Aufbau von lokalen Kapazitäten zu investieren. 

Jochen Ehmer wird der Organisation als «Leiter Medizin und Public Health» erhalten bleiben. 

«Ich fühle mich sehr privilegiert, dass ich bei SolidarMed bleiben und mein medizinisches Fachwissen in einer neuen Funktion einbringen kann. »

Jochen Ehmer, Leiter Medizin und Public Health bei SolidarMed

Jochen: SolidarMed ist eine Fachorganisation. Wir werden unsere Kompetenzen weiter schärfen, in Süd und Nord. Dies erlaubt uns, auch in Zukunft relevant zu bleiben und echten Mehrwert zu bieten. Gleichzeitig sind immer mehr Partnerländer von Krisen, Klimafolgen oder Kriegen betroffen. Um auch in solchen Situationen solidarisch zu sein, ist Expertise in fragilen Kontexten gefragt. Hier können wir noch besser werden.


Neu gibt es bei SolidarMed einen «Leiter Medizin und Public Health». Wieso war das nötig?

Jochen: Die Anforderungen unserer Partner und Geldgeber steigen – und das ist gut so. Wir müssen deshalb dafür sorgen, dass sich möglichst viele Mitarbeitende in den relevanten Themen sehr gut auskennen. Das reicht von technischen Aspekten wie Viruslastmessung über moderne Tuberkulosediagnostik bis hin zur Epidemiologie, klinischer Forschung, gesundheitlicher Sozialwissenschaft oder Ansätzen aus der Privatwirtschaft. Ich fühle mich sehr privilegiert, dass ich bei SolidarMed bleiben und mein medizinisches Fachwissen in einer neuen Funktion einbringen kann. Und ich freue mich sehr auf die Arbeit mit Eliane.

Eliane: Diese Konstellation ist eine Luxussituation und kann einen echten Mehrwert generieren. Ich bin sehr glücklich darüber, dass Jochen mit seiner Erfahrung und seinen Kompetenzen der Organisation erhalten bleibt und wir auf diese Weise einen geregelten Übergang sicherstellen. Dank seinem Fachwissen und meiner langjährigen Erfahrung in der internationalen Zusammenarbeit können wir sehr komplementär miteinander arbeiten. 

Jochen: Auch für unsere Partner in Süd und Nord ist es interessant, wenn eine Organisation wie SolidarMed so eine Veränderung schafft, ohne dass diese gleich disruptiv ist. Wir verbinden Kontinuität mit frischem Wind. Ohne den weitsichtigen Vorstand wäre das nicht möglich.

Eliane Kiener
Mitte Mai übernimmt Eliane Kiener die Geschäftsleitung von SolidarMed. Die 52-jährige Juristin war über 13 Jahre bei der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in diversen Positionen und Ländern tätig. Zuletzt war sie stellvertretende Chefin der multilateralen Abteilung der DEZA. Als Delegierte an der ständigen Mission der Schweiz bei der UNO in New York hatte sie auch die Verantwortung für den Themenbereich globale Gesundheit. Ob Winter oder Sommer: Am liebsten ist die Mutter zweier Töchter in ihrer Freizeit in den Bergen – auf Ski, dem Bike oder wandernd.
Jochen Ehmer
Nachdem der Allgemein- und Tropenmediziner Jochen Ehmer 2004 für SolidarMed Länderdirektor in Mosambik war, hatte er verschiedene Funktionen inne. Zuletzt hat er als Geschäftsleiter ein starkes Wachstum der gesamten Organisation mitverantwortet. Der Public-Health-Experte begeistert sich für globale Gesundheit, hat grosses Interesse an Forschung sowie an evidenzbasierten Interventionen. Er wird der Organisation als «Leiter Medizin und Public Health» erhalten bleiben. In seiner Freizeit spielt der Vater von zwei Kindern Tennis oder Klavier, zaubert, wandert oder fährt Ski.

Lernen Sie uns kennen!

Am Donnerstag, 16. Mai 2024 findet die 98. Generalversammlung von SolidarMed im Neubad in Luzern statt. Mitglieder und Interessierte können sich an diesem Anlass informieren und Fragen einbringen.