Notruf aus Mosambik
Unser Geschäftsführer, Jochen Ehmer, hat sich am 07.07.2022 mit einem dringenden Aufruf direkt aus der Region Cabo Delgado gemeldet.
800'000 Menschen sind im Norden von Mosambik auf der Flucht vor islamistischen Rebellen. SolidarMed Geschäftsleiter Jochen Ehmer hat die Lager besucht und berichtet direkt vor Ort.
Erneute Angriffe durch rebellische Gruppen
Nach Anzeichen einer Beruhigung kam es in den letzten Tagen erneut zu mehreren gewalttätigen Ausschreitungen in der Provinz Cabo Delgado im Norden von Mosambik. Die gewalttätigen Angriffe versetzen die Provinz Cabo Delgado in Angst und Schrecken. Die Lebensumstände der mittlerweile bereits über 700'000 Tausend Geflüchteten im Land sind fatal. Viele der Kinder sind mangelernährt. Das Wasser ist sehr knapp und die meisten sind abgeschnitten von medizinischer Versorgung.
Die Spitäler und Gesundheitseinrichtungen im Distrikt Cabo Delgado sind aufgrund der vielen Geflüchteten überlastet. In den letzten Monaten sind 80'000 Menschen in den Distrikt geflohen. Die Zahl der Menschen hat sich damit über Nacht um einen Drittel auf 350'000 Menschen erhöht. Es fehlt nicht nur an medizinischem Personal, um die vielen Menschen zu versorgen: Es gibt keine sterilen Handschuhe für Entbindungen, keine Antibiotika, kein Nahtmaterial für Schnittverletzungen, keine Tests für Malaria. Dennoch geben die Ärzte nicht auf und leisten so viel wie sie mit dem wenigen Material können.

Die gewaltsamen Ausschreitungen von kriminellen Gruppen seit 2017 lösten Flüchtlingsströme in die südlichen und bereits von Not geplagten Distrikte Ancuabe und Chiúre aus. Die roten Dreiecke markieren von SolidarMed betreute Gesundheitszentren. Die blauen Dreiecke verweisen auf Umsiedlungsdörfer, die im Einzugsgebiet von SolidarMed liegen.
Menschen in Not - SolidarMed bleibt
Unser SolidarMed-Team in Mosambik bleibt weiterhin vor Ort und versucht die grosse Not der Menschen zu lindern: Mit mobilen Kliniken leistet SolidarMed medizinische Notversorgung. Geflüchtete Frauen, die unter sexueller Gewalt leiden, werden beraten und behandelt. Um die Ausbreitung von übertragbaren Krankheiten zu vermeiden, werden Hygienekits und Moskitonetze an die geflüchteten Menschen verteilt. Zudem unterstützt SolidarMed das Spital und die umliegenden Gesundheitszentren. Unter Leitung der Landeskoordinatorin in Mosambik, Barbara Kruspan, hält SolidarMed in dieser gefährlichen Situation Stellung und leistet Nothilfe gegen Hunger und Krankheit.
Unterstützen Sie mit Ihrer Spende
Die Lage in Mosambik ist prekär. Unsere Projekte helfen, die Not vor Ort zu lindern und das Gesundheitssystem zu stärken.