Versorgungslücke schliessen
In ländlichen Gegenden Sambias herrscht ein gravierender Mangel an Gesundheitspersonal. Die rasant steigende Bevölkerung verschärft die Versorgungslücke zusätzlich. Pflegefachkräfte und Hebammen sind die Grundlage des Gesundheitswesens – doch es gibt zu wenige, um den Bedarf zu decken. Ein von SolidarMed erprobtes und von der Gesundheitsbehörde anerkanntes Ausbildungsmodell soll diese Lücke schliessen.
Keyfacts zum Projekt
Höhere Qualität dank Rotation
An der St. Lukes-Pflegefachschule in Mpanshya hat SolidarMed ein neues Ausbildungsmodell erfolgreich erprobt: Früher konnten Pfleger:innen in Ausbildung nur am direkt assoziierten Spital klinische Erfahrung am Krankenbett gewinnen. Seit Einfüh¬rung eines dezentralen Ausbildungsmo¬dells rotieren die Auszubildenden während mehrerer Monate zwischen unterschiedlichen Spitälern. Dies hat den Vorteil, dass die Studierenden mehr medizinische Fälle kennenlernen, wodurch die Qualität der Ausbildung steigt. Zudem wird die Zahl der Absolvent:innen vervielfacht, da mehrere Ausbildungsklassen parallel geführt werden können.
Ausdehnung in alle Provinzen
Nach der erfolgreichen Pilotphase an der St.-Lukes-Pflegefachschule hat SolidarMed diesen dezentralen Ansatz zwischen 2019 und 2022 auf zwei weitere Schulen ausgedehnt. Aufgrund der sichtbaren Erfolge haben das Gesundheitsministerium als auch der sambische Pflege- und Hebammenrat entschieden, das dezentrale Modell in Zusammenarbeit mit SolidarMed landesweit zu implementieren. Bald wird das Ausbildungsmodell an insgesamt zehn Schulen in allen Provinzen des Landes angewendet werden.

Das an der St. Lukes-Pflegefachschule erarbeitete Ausbildungsmodell ist ein Vorbild für andere Pflegefachschulen.
Joy-Desta Brandsma, Projektleiterin Nursing