Wie ein Raum und eine Pflegefachfrau neue Perspektiven schaffen
Was braucht es, damit sich Jugendliche öffnen, Vertrauen fassen und Hilfe annehmen? Im Gesundheitszentrum Bota in Simbabwe ist die Antwort ein Raum in dem die Jugendlichen Respekt, Privatsphäre und echtes Interesse vorfinden. Nicht zuletzt dank Schwester Ndondo, einer Pflegefachperson, die mit neuem Stolz ihre Berufung lebt.
Im Gesundheitszentrum Bota in Simbabwe findet eine stille Revolution statt. Sie verändert nicht nur das Leben der Teenager, die das Zentrum besuchen, sondern auch das der Fachkräfte, die sie betreuen. Im Zentrum dieses Wandels steht Schwester Ndondo, eine im Rahmen des Jugendgesundheitsprojekts von SolidarMed ausgebildete Pflegekraft, die sich auf Jugendliche spezialisiert hat. Mit der Einrichtung eines modernen, jugendgerechten Raums hat Schwester Mundondo neue Motivation für ihre Aufgabe gefunden, angetrieben von einem inspirierenden Arbeitsumfeld und den Werkzeugen, die sie braucht, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.

Die Jugendlichen öffnen sich und nehmen zu jeder Tageszeit Kontakt mit mir auf.
Schwester Ndondo, Pflegefachperson im Gesundheitszentrum Bota
Der renovierte Raum im Gesundheitszentrum Bota ist mehr als nur ein Zimmer, er ist ein Zufluchtsort für die Jugendlichen der Gegend. Mit einer geräumigen Halle, einem speziellen Beratungsraum und modernsten Diensten wie Internetzugang und Computern bietet es den Jugendlichen einen Ort, an dem sie Bildung, Unterstützung und Trost finden können. Hier lernen sie über wichtige Themen wie sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, Drogenmissbrauchsprävention und psychische Gesundheit in einem Umfeld, das Vertrauen und Diskretion fördert.
Für Schwester Ndondo hat dieser Raum einen tiefgreifenden Wandel in ihrer Arbeit bewirkt. Vor der Gründung des Projekts hatte sie oft Mühe, die Jugendlichen zu erreichen, die ihre Hilfe am dringendsten benötigten. Sensible Themen wie sexuell übertragbare Infektionen wurden selten offen besprochen, und die Jugendlichen hatten zu viel Angst, sich beraten zu lassen, weil sie verurteilt werden könnten. Doch jetzt hat sich dank der guten Atmosphäre und ihres eigenen Einsatzes alles geändert. Die Jugendlichen fühlen sich jetzt in der Lage, ohne Angst Hilfe und Rat zu suchen.
«Sie öffnen sich und nehmen zu jeder Tageszeit Kontakt mit mir auf», erzählt Schwester Ndondo. «Das gibt mir ein Gefühl der Zugehörigkeit, was meine Aufgaben leichter macht als vorher. Ganz zu schweigen von dem grossartigen Arbeitsbereich, der mich jeden Tag motiviert, und der neuen Spezialkleidung, die ich mit Stolz trage.»
Diese Veränderung betrifft nicht nur die Teenager, sondern auch Schwester Ndondo selbst. Der modernisierte Arbeitsbereich, der speziell auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnitten ist, und ihre unverwechselbare neue Uniform haben ihr ein neues Gefühl von Stolz und Zielstrebigkeit gegeben. Diese Verbesserungen haben nicht nur ihre Moral gestärkt, sondern auch ihre Effektivität bei der individuellen Betreuung und Erziehung deutlich erhöht.
Hintergrund
Ungewollte Schwangerschaften, sexuell übertragbare Krankheiten und psychische Probleme sind unter Jugendlichen im ländlichen Simbabwe weit verbreitet. Ein Grund ist das fehlende Wissen, denn in den traditionell geprägten Regionen der Masvingo-Provinz ist es oft verpönt, über Sexualität und reproduktive Gesundheit zu sprechen. SolidarMed stärkt deshalb jugendgerechte Gesundheitsdienste, damit Jugendliche selbstbestimmte Entscheidungen treffen und Risiken besser vermeiden können.
Schwester Ndondo geht nun mit neuem Elan an ihre Arbeit heran und ist jeden Tag bestrebt, etwas zu bewirken. Das moderne Umfeld und die professionellen Hilfsmittel, die SolidarMed zur Verfügung stellt, haben es ihr ermöglicht, eine engere Beziehung zu den Jugendlichen aufzubauen, die sie betreut, und sicherzustellen, dass sie die nötige Unterstützung in einem Umfeld erhalten, das ihre Würde und Privatsphäre respektiert.