Versorgung von Neugeborenen und ihren Müttern
In Tansania sterben gerade in den entlegenen ländlichen Gegenden zu viele Neugeborene an vermeidbaren Ursachen. Die Hälfte der jährlich 45’000 Todesfälle bei Neugeborenen sterben in den ersten 24 Stunden nach der Geburt. Ein entscheidender Faktor ist die Unterversorgung von Frühgeborenen und Neugeborenen mit tiefem Geburtsgewicht. Der nationale Gesundheitsplan Tansanias will deshalb die Zahl der Todesfälle bis 2025 massiv reduzieren. SolidarMed leistet mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zu diesem Ziel.
Keyfacts zum Projekt
Sicherer Start ins Leben
Mit dem Ausbau und Neubau von Neugeborenenabteilungen an drei Spitälern in der Region Morogoro stellt SolidarMed sicher, dass die notwendige Infrastruktur und Instrumente vorhanden sind, um Neugeborene adäquat zu versorgen. Das Gesundheitspersonal wird für die fachgerechte Begleitung von Geburten und die Betreuung von Früh- und Neugeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht geschult und der Wissensaustausch unter dem Fachpersonal gefördert.
Frühgeburten das Überleben sichern
Bei der «Känguru-Methode» trägt die Mutter ihr Neugeborenes direkt auf der Haut, um die Unterkühlung des Kindes zu verhindern. Frühes Stillen beugt zudem Infektionen vor und stärkt das Immunsystem. Die Känguru-Methode senkt das Risiko für gesundheitliche Komplikationen und das Sterberisiko für Babys mit geringem Geburtsgewicht und Frühgeborene. SolidarMed konnte die Effizienz der Känguru-Methode bei einem Pilotprojekt (2018 bis 2021) aufzeigen. Gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium wurde Informationsmaterial für die Mütter entwickelt. Die Methode wird nun auf weitere Spitäler ausgeweitet.
Wissensvermittlung in den Dörfern
Die Dichte an Gesundheitseinrichtungen in den ländlichen Gebieten von Tansania ist gering. Umso wichtiger ist die Vermittlung von Information und Wissen, damit Risiken frühzeitig erkannt oder verhindert werden können und die Neugeborenen gut versorgt werden Um dies zu erreichen, sensibilisiert SolidarMed Mütter und Familien in den Dörfern im Umgang mit Neugeborenen. Auch Vorbehalte gegenüber dem Besuch einer Gesundheitseinrichtung können so reduziert werden.

Ich glaube an das Recht auf Gesundheitsversorgung für alle.
Federica Laurenti, Projektleiterin «A Good Start»
Vom Pilotprojekt zum nationalen Erfolgsrezept
SolidarMed führte zwischen 2018-2021 ein Pilotprojekt zur Verbesserung der Gesundheit von Neugeborenen im Lugala-Spital durch. SolidarMed gewann dadurch Erkenntnisse über die ideale Förderung der Gesundheit bei Neugeborenen, zeigte eindrückliche Verbesserungen auf. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden die Massnahmen über die nächsten drei Jahre auf drei staatliche Spitäler in der Region Morogoro ausgeweitet. Zudem werden die Erkenntnisse an Gesundheitsinstitutionen und Behörden vermittelt, um die Ausweitung der Massnahmen zu fördern. SolidarMed trägt so dazu bei, die Sterblichkeitsrate von Neugeborenen weit über das Einzugsgebiet der eigenen Projekte hinaus zu senken.